Dr. Karl Joachim Aichberger und DDr. Angelika Riemer

Seit 1997 wird der Univ.-Prof. Dr. Karl Fellinger-Preis von der Österreichischen Krebshilfe ausgeschrieben und für besondere Leistungen in der Krebsforschung verliehen. Fellinger engagierte sich bis zu seinem Tod im Jahr 2000 für die Forschung und stellte eine große Summe für die Förderung vielversprechender junger Kollegen zur Verfügung. 

Der Karl Fellinger-Preis des Jahres 2006 ging sowohl an DDr. Angelika Riemer, die sowohl am Institut für Pathophysiologie als auch an der Universitätsklinik für Dermatologie in Wien tätig ist, als auch an Dr. Karl Joachim Aichberger von der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie der Universitätsklinik für Innere Medizin I, Wien.

Aichberger, der aus Linz stammt und in Wien studierte, hat ebenfalls schon einiges vorzuweisen. Nach klinischen Auslandsaufenthalten in Indien und Nigeria beendete er zusätzlich zu seinem Medizinstudium auch ein Doktoratsstudium der medizinischen Wissenschaft (Dr.scient.med). Für seine Forschungstätigkeit wurde ihm bereits der Wilhelm Türk-Preis der Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie verliehen. Den Fellinger-Preis bekommt Aichberger für seine in “Cancer Research” publizierte Arbeit „Low-Level Expression of Proapoptotic Bcl-2-Interacting Mediator in Leucemic Cells in Patients with Chronic Myeloid Leukemia: Role of BCR/ABL, Characterization of Underlying Signaling Pathways, and Reexpression by Novel Pharmacologic Compounds”. Darin wird das Onkogen BCR/ABL als Bim-Supressor in CML-Zellen identifiziert; es wird nahegelegt, dass erstens die Reexpression von Bim durch neue Tyrosin-Kinase-Inhibitoren, zweitens die Proteasom-Inhibition oder drittens ein Abzielen auf die dem BCR/ABL nachgelagterten Signalwege attraktive therapeutische Annäherungen an imatinib-resistente CML sein könnten.

Die in Salzburg geborene Riemer machte bereits vor einem Jahr auf sich aufmerksam, als sie zum zweiten Mal „sub auspiciis präsidentis“ promovierte, nun setzt sie ihren erfolgreichen Weg in der Forschung fort. Seit November 2005 ist sie Inhaberin einer eigens für sie eingerichteten Rektoratsstelle an der Wiener Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie. Bereits zweimal erhielt sie den Förderungspreis der Stadt Wien für innovative interdisziplinäre Krebsforschung, 2005 bekam sie den Wolfgang-Denk-Preis der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie. Den Fellinger-Preis erhält sie für ihre Arbeit „Vaccination with Cetuximab Mimotopes and Biological Properties of Induced Anti-Epidermal Growth Factor Receptor Antibodies”, die im Journal of the National Cancer Institute publiziert wurde. Die Arbeit behandelt die präklinische Entwicklung einer Impfung gegen das Tumorantigen EGFR. Es zeigte sich, dass epitopspezifische Immunisierung für eine aktive Anti-EGFR-Immuntherapie verwendet werden kann. Die in-vitro biologischen Eigenschaften der mimotopinduzierten Antikörper ähneln denen des monoklonalen Antikörpers Cetuximab.