Die Darmspiegelung: jetzt schmerzfrei und sicher mit dem „Qualitätszertifikat“

Die Darmspiegelung (Koloskopie) gilt als „Goldstandard“ in der Darmkrebsfrüherkennung. Die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) startet nun gemeinsam mit dem Hauptverband und der Österreichischen Krebshilfe eine Qualitätsoffensive zugunsten der Patienten: Das „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge“ – ein Gütesiegel für Ärzte und Kliniken mit qualitätsgesicherter Koloskopie.

Die Koloskopie dient zur Krebsvorsorge, Früherkennung, Diagnose und Therapie in einem: Wird dabei ein Darmpolyp entdeckt, kann er in den meisten Fällen sofort mittels Schlinge und Strom abgetragen werden. Diese Untersuchung hatte jedoch viele Jahre bei der Bevölkerung einen schlechten Ruf. Dies vor allem aufgrund negativer Erfahrungen, die auf die „alte Untersuchungsweise" mit steifen, unflexiblen Geräten und die fehlende Möglichkeit einer schonenden Prämedikation zurückzuführen sind. Die ÖGGH und die Krebshilfe kämpften deshalb viele Jahre um die Einführung der „sanften" Koloskopie. Dabei erhält der Patient eine Kurzanästhesie, mit der er die Untersuchung nicht mehr spürt, die zum Einsatz kommenden Geräte sind modern und flexibel.

Das Jahr 2006 stand bei der Krebshilfe und der ÖGGH ganz unter dem Zeichen der Darmkrebsvorsorge und der Einführung der „sanften" Koloskopie. Die Kampagne im TV und in den Printmedien – die unter dem Titel „Keine Ausreden mehr: Aus Liebe zum Leben" stand, brachte einen sensationellen Erfolg: Noch nie zuvor haben so viele Menschen in Österreich eine Darmspiegelung durchführen lassen, dies zeigt auch eine Spectra Umfrage: Waren 1996 46 % der Österreicher überzeugt, dass eine Koloskopie nur notwendig ist, wenn man Symptome aufweist, so sahen zehn Jahre später schon 82 % der Österreicher ein, dass eine Koloskopie auch notwendig ist, wenn man sich gesund fühlt.

Die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie hat in jahrelangen Verhandlungen und Bemühungen gemeinsam mit dem Hauptverband das „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge" ins Leben gerufen. Dieses Zertifikat ist ein Gütesiegel, das für die Qualitätssicherung der endoskopierenden Stelle steht. 215 Ärzte und Abteilungen haben dieses „Qualitätszertifikat" für 2008 erhalten.

„Nach dem Scheitern der Verhandlungen im Sommer 2006 für eine österreichweite Lösung, die gleichzeitig auch eine sinnvolle Qualitätskontrolle mit sich gebracht hätte, sind in allen Bundesländern Einzelverträge geschlossen worden, die sich sowohl in der Honorarhöhe, besonders aber auch in den verlangten.

Qualitätsanforderungen unterscheiden," erklärt Univ. Doz. Dr. Werner Weiss von der ÖGGH. „In großer Sorge um eine adäquate Qualitätssicherung bei der Koloskopie haben wir uns daher entschlossen, in Zusammenarbeit mit dem Hauptverband und der Österreichischen Krebshilfe dieses einheitliche Qualitätszertifikat zu schaffen."

Die Krebshilfe unterstützt diese so wichtige Initiative: „Wir bedanken uns ausdrücklich bei der ÖGGH, allen voran Doz. Werner Weiss, für den jahrelangen „Kampf". Ein besonderer Dank geht auch an alle 215 Ärzte und Abteilungen, die beim „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge" mitmachen," freut sich Krebshilfe Geschäftsführerin Doris Kiefhaber und sagt gleichzeitig noch mehr Unterstützung zu: „In unserer neuen Broschüre „Darmkrebsvorsorge" und unter www.krebshilfe.net haben wir ALLE Adressen dieser teilnehmenden Stellen aufgelistet."

Folgende Leistungen der Qualitätssicherung bestätigt das „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge":

>> Qualifiziertes Personal
Die Qualität des Facharztes hängt eng mit seiner Erfahrung zusammen. Das Qualitätszertifikat geht daher nur an jene Stellen, die mindestens 300 Koloskopien jährlich durchführen.

>> Polypektomie in einem Untersuchungsgang
Die zertifizierten Stellen können einen Darmpolyp, wenn er im Rahmen der Koloskopie entdeckt wird, sofort abtragen. Der Patient muss sich nicht nochmals einer Koloskopie unterziehen.

>> „Waschmaschine" zur Gerätedesinfektion
Wie bei allen Untersuchungen ist auch bei der Koloskopie die Hygiene ein wesentliches Kriterium. Die zertifizierten Stellen verfügen zur Säuberung und Desinfektion der Koloskopie-Geräte über eine so genannte „Waschmaschine".

>> Regelmäßige Hygienekontrollen
Die zertifizierten Stellen sind verpflichtet, eine jährliche Überprüfung der Hygienequalität nach adäquatem Standard vorzunehmen.

>> Kreislaufüberwachung und Notfallausrüstung
Der Zertifikatsinhaber ist verpflichtet, den Zustand des Patienten während der Untersuchung laufend zu überwachen und für den Bedarfsfall eine Notfallausrüstung bereit zu haben.

>> Beratungsgespräch
Die zertifizierte Stelle ist verpflichtet, die standardisierte Patienteninformation gemeinsam mit dem Rezept oder den Arzneimitteln für die Darmvorbereitung spätestens 24 Stunden vor der Koloskopie an den Patienten auszuhändigen. Darüber hinaus werden in einem Aufklärungsgespräch eine genaue Instruktion zur Durchführung der Darmreinigung gegeben und noch eventuell offene Fragen geklärt.

>> Angebot einer Prämedikation (»sanfte Koloskopie«)
Der Zertifikatsinhaber ist verpflichtet, dem Patienten eine Prämedikation anzubieten. Dieser soll aber auch entscheiden können, ob er auf eine Prämedikation verzichten möchte.

>> Komplette Video-Koloskopie
Alle zertifizierten Stellen führen eine vollständige Video-Koloskopie durch.

>> Nachbetreuung
Der Zertifikatsinhaber ist verpflichtet, den Patienten während der gesamten Untersuchung bis zur Entlassung aus der ärztlichen Obsorge zu beobachten und zu betreuen.

>> EDV-Dokumentation
Alle zertifizierten Stellen sind zur Datenerfassung und Dokumentation verpflichtet.

Das „Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge" gilt bis Jänner 2010. Ab Februar des nächsten Jahres werden die Zertifikate neu vergeben. Die Adressen der Zertifikatinhaber sind in der neuen Krebshilfe-Broschüre „Darmkrebsvorsorge" aufgelistet. Eine Suchmaschine unter www.krebshilfe.net bietet online Zugriff auf diese Adressen.

Österreichische Krebshilfe
Präsident: Univ. Prof. Dr. Paul Sevelda,
Geschäftsführung: Doris Kiefhaber
Wolfengasse 4,
1010 Wien,
Tel. 01/7966450,
Fax: 01/7966450-9
E-Mail: kiefhaber(at)krebshilfe.net,
www.krebshilfe.net

Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie
Univ. Doz. Dr. Werner Weiss,
c/o MAW Freyung 6,
1010 Wien, Tel: 01/53663 - 37 od. DW 42
E-Mail: werner.weiss(at)wienkav.at,
www.oeggh.at

Pressekontakt:
Mag. Martina Löwe – Kommunikationsfachfrau,
Wolfengasse 4/9, 1010 Wien,
Tel. 01/796645050,
Email: loewe(at)kommunikationsfachfrau.at

Krebshilfe-Veranstaltungen im Darmkrebs-Monat März:

11. März 2008, Wien: Wiener Darmkrebstag 2008

17.00 – 20.00 Uhr, Museumsquartier, Arena 21, Eintritt frei

Information und Anmeldung:
Wiener Krebshilfe,
Theresiengasse 46,
1180 Wien
Tel.: 01/402 19 22,
Fax: 01/408 22 41,
E-Mail: service(at)krebshilfe-wien.at,
www.krebshilfe-wien.at

1. April 2008, Salzburg: Informationsabend „Darmkrebs"

16.00 – 17.00 Uhr, LKH Salzburg, 3. Medizin. Onkolog. Ambulanz, Eintritt frei

Information: Krebshilfe Salzburg,
Tel.: 0662/4482-2881,
E-Mail: krebshilfe.salzburg(at)aon.at,
www.krebshilfe-sbg.at,

keine Anmeldung erforderlich

Krebshilfe-Broschüren „Darmkrebsvorsorge“ und „Darmkrebs“:

Rechtzeitig zum Darmkrebs-Monat März hat die Österreichische Krebshilfe zwei neue Broschüren erstellt, die kostenlos unter der Tel.Nr. 01/7966450 oder zum download unter www.krebshilfe.at erhältlich sind.

Österreichische Krebshilfe Burgenland

Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an

Mag. Andrea Konrath
Geschäftsführung
Österreichische Krebshilfe Burgenland

Tel: 0650/244 08 21
E-Mail: office(at)krebshilfe-bgld.at